Es fällt mir wirklich schwer diese Episode zu bewerten. Sie geht in die richtige Richtung. Das Motiv des Täters ist nachvollziehbar, die Tat an sich wird gut rübergebracht und die Folge wird auch an keiner Stelle wirklich langweilig, allerdings stören mich einige Dinge: Der Täter, so schlau wie er ist, würde nicht am Tatort rauchen. Und: Solche Roboter gab es damals nicht und gibt es heute noch nicht, die ohne vorherige Programmierung Sprachbefehle wie "Geh mit dem Hund Gassi" verstehen. Man hätte da deutlich realistischer sein müssen. Leider auch kaum witzige Szenen (außer mit dem Diktiergerät), aber dennoch 3/5 Punkten.
Mal keinen Kommentar zum Inhalt: bei den Columbos der ARD-Ausgaben, kann man besonders gut hören, dass Synchronisieren - so umstritten dies bei Fans der Originale sein mag - eine echte Kunst ist. Man achte auf die beschwingte Art und Weise, wie Peter Fricke Jack Cassidy (Ken Franklin) synchronisiert. Das ist phantastisch. Oder erst Tommy Piper als Stimme von Roddy McDowall in "Zigarren für den Chef" - inklusive des verzweifelten Lachens in der Abschlusssequenz.
Übrigens: Peter Fricke spielte oft in "Der Kommissar" und "Derrick" mit, meist als verstörter oder verstörender Tatverdächtiger. Er ist auch der Erzähler in der "Fabelhaften Welt der Amelie." Und Tommy Piper ist die dt. Stimme von "Alf".
Tolle Folge, eine der besten! Meine Lieblinsszene: als Columbo auf den Tisch haut und Hideman des Mordes bezichtigt. Ja, dass hat Nimoy/Hideman geschafft: Columbo ist wütend!
Es ist die schwächste Folge, die ich kenne. Das Ende ist enttäuschend. Ich hätte erwartet, dass Columbo sein Gegenüber, das Superhirn, mit den eigenen Waffen schlagen würde: mit Intelligenz und Logik. Stattdessen packt er ihn bei den Emotionen: am Ende ein ziemlich modernes Plädoyer für die Überlegenheit der Gefühle, oder wie?! Aber was wirklich stört ist die Sache mit dem "Kinderroboter", der Dr. Cahill während des Mordes vertritt und auf dessen Aktionen im Nebenraum wichtige Leute Figürchen und Symbole hin und her schieben und den 3. Weltkrieg simulieren. Das ist einfach lächerlich und eine für Columbo völlig unwürdige Reminiszenz an zweitklassige Agentenfilme der 60er Jahre. Allein schon, dass der Roboter dieses bei Billigproduktionen unvermeidliche, ständig drehende "Karussel" auf dem Kopf hat... Science Fiction meets Columbo? Blödsinn!
Ich kann Tilli in mancherlei Hinsicht nicht zustimmen, vor allem nicht in Bezug auf die Stimme. Uwe Friedrichsen passt hervorragend zu Columbo. Zwar ist Klaus Schwarzkopf, wie für so viele, auch mein Favorit, aber tatsächlich kommt Friedrichsen dem Original, also Peter Falk selbst, am nächsten. Weniger von der Stimmlage als vielmehr durch seine "Schnoddrigkeit" im Vergleich zum durch und durch sympathischen, etwas "onkelhaften" Schwarzkopf. Mag sein, dass der Charakter Columbos in dieser zweiten Folge auch noch nicht so weit entwickelt war und daher seine (oft scheinbare) Liebenswürdigkeit in jeder Situation noch nicht ausgebildet, aber jedenfalls gibt es Szenen, da Friedrichsens Betonung einfach perfekt passt: etwa wenn er dem arroganten Carlson auf für seine, Columbos, Verhältnisse ziemlich bestimmte Weise beibringt, durch den nunmehr als Mord erkannten Fall Zuständigkeit erlangt zu haben. Oder wenn er Margrets Beinahe-Ohrfeige verbal kontert. Und in der Schlussszene: "Sie haben kein Gewissen, Mrs Williams." Uwe Friedrichsen hat übrigens noch mindestens einen weiteren tollen Auftritt: in Momentaufnahme für die Ewigkeit leiht er dem herrlichen Hausierer Thomas Dolan (gespielt von Vito Scotti) seine markante Stimme. Im übrigen: Lee Grant als Mrs. Williams ist großartig, und alleine schon der offenkundigen Flirts zwischen ihr, Leslie, und dem Inspektor ist die Folge weit über dem Durchschnitt.
Ich finde, die Episode zeigt wunderbar die Motivation, warum die Täterin das Opfer umbringt (wenn auch nur durch Totschlag). Sheen spielt wunderbar, auch die Täterin wirkt gut und glaubhaft dargestellt. Die ganze Rahmenhandlung passt, allerdings hätte diese Folge 90min lang sein müssen. Es fehlen lustige Szenen und auch die Aufklärung des zweiten Todesfalls. Trotzdem 3,5/5 Punkten.