Man muss einfach berücksichtigen, dass diese "Folge" keine ist, sondern ein verfilmtes Theaterstück. Es kommt also gar nicht so sehr auf die Originalität des Mordes und die Details der Beweisführung an, Thema ist eigentlich nur das Spiel um den vermeintlichen Charakter Columbos, den der Mörder zu analysieren versucht und letztendlich darüber stolpert. Aus dieser 90-minütigen Charakterstudie eine Serie zu machen, stand zu diesem Zeitpunkt ja noch gar nicht zur Debatte. Natürlich konnte für weitere interessante Fälle nicht nur Columbo als Person selbst herhalten, deshalb mussten die Tathergänge und die Mörder auch wesentlich raffinierter werden.
Dass hier ein Theaterstück in Form eines Fernsehfilmes vorliegt, ist an verschiedenen Stellen deutlcih zu merken, besonders an der Positionierung der Figuren im Verhör der mäßig begabten Schauspielerin im Filmstudio.
Columbo selbst erhält im Laufe der Serie noch Einiges dazu: Seine Strubbelfrisur, das Auto, natürlich Hund. Die Zigarren bekommen ein Billig-Grün verpasst, sein Anzug wechselt von hellgrau zu einem ziemlich widerlichen Matsch-Altrosa. In diesem Film verhält sich Falk noch sehr wie ein taffer junger Kommissar - manchmal sogar recht aufbrausend und weniger liebeswürdig als in der späteren Serie.
Die Dialoge zwischen Columbo und Alex Brady über Licht und Schatten und Relität und Schein sind auf Dauer nur ermüdend und nervtötend. Diesen pseudointellektuellen Quatsch hätte man auch gut auf ein Viertel reduzieren können.
Die 8. Staffel ist wirklich der Hammer. Sensationelle Episoden und mit "Wer zuletzt lacht..." sogar eine der besten dazu. Konnte damit einige Freunde überzeugen, dass Columbo doch der beste Detektiv aller Zeiten ist. Wann kommt die 9. Staffel?
In der Tat sehr gut gespielt, einer Episode, die man sich mit Genuss ansehen kann.
Ärgerlich finde ich jedoch die Szene, in der Columbo den Tatort auf Knieen untersucht und Devlin dazukommt. Wie denn, wo denn, was denn? Was soll das? Es gibt überhaupt keine Veranlassung für den Mörder, Columbo am Tatort aufzusuchen (mal abgesehen davon, dass man ihm mit Sicherheit bei der Polizei nicht verraten hätte, dass Columbo am Tatort ist). Was will der da? Ist der Tatort (Hotelzimmer) denn nicht abgesichert?
Und im Anschluss daran geht Kerry Maolne allein in das Zimmer und stiehlt das TV-Programm des Opfers?! Bei aller Liebe, aber das geht zu weit...
Tolle Episode, aber Columbos Kommentar über den falschen Schraubenzieher funktioniert so leider nicht. Mit einem Schltzschraubenzieher kann man auch eine Kreutzschlitzschraube lösen nur umgekehrt wäre dies wohl problematisch!
Nach vielen Folgen, bei denen man auf dem Sofa sitzt und in das Sofakissen beißt ob der Peinlichkeiten, die der gute Inspektor Columbo verursacht, ist dies eine wunderbare Erholung: Columbo spricht italienisch (wenn auch mit grauenhaftem Akzent), hat Ahnung vom Kochen und tut dies offenbar selbst hervorragend, er weiß, wie man sich bei einem Bankett zu kleiden hat: im Smoking macht er eine wunderbare Figur und hat sogar etwas weltmännisches. Selbst die japanische Essens-Zeremonie mag er nicht wirklich zu stören und verneigt sich stilvoll vor den Geishas.
So, sehr schön, aber nächstes Mal bitte wieder eine Kissenbeißnummer!
Eine hervorragende Episode.
Kleiner Ungereimtheiten wie das mit dem Autoschlüssel werden wettgemacht durch die tolle schauspielerische Leistung und den Einfall am Ende mit den Kisten und der Glühlampe.
Und: Diese Folge hat die mit Abstand schönste Filmmusik in der ganzen Serie. Die von Harfe und Streichern interpretierte, von Pat Williams komponierte Barock-orientierte Musik hat etwas Melancholisches und Witziges zugleich und unterstützt die Atmosphäre der Folge wunderbar. Die altmodische Musik lässt einen an Miss-Marple-Filme o. s. ä. erinnern, nur, dass die aufgeweckte Alte Dame nicht aufklärt wie Margaret Rutherford oder Angela Lansbury, sondern die Mörderin mimt.