Ich bin Columbo-Junkie sehr dankbar dafür, dass er mir die Augen geöffnet hat. Hitchcock ist ein unglaublich starker Regisseur und ohne den Tipp, wäre ich wohl nicht auf den Zusammenhang mit Cocktail für eine Leiche gekommen. Als ich den Kommentar gelesen habe, war mir aber alles klar. Das gibt der Episode noch etwas mehr Würze. Da ich nun mal Fan auf beiden Linien bin.
@Columbologe Für diese Folge gibt es tatsächlich 3 unterschiedliche deutsche Titel!
Im ORF läuft sie unter dem Namen "Fremde Bettgesellen".
"Seltsame Bettgenossen" ist aber, in diesem Fall, die passendere Übersetzung von "Strange bedfellows" ;-)
@Columbologe Für diese Folge gibt es tatsächlich 3 unterschiedliche deutsche Titel!
Im ORF läuft sie unter dem Namen "Fremde Bettgesellen".
"Seltsame Bettgenossen" ist aber, in diesem Fall, die passendere Übersetzung von "Strange bedfellows" ;-)
Ich würde sagen, dass zu dem Motiv, dass Hector Rangel die Angst von Luis Montoya gesehen hat, noch ein zweites, damit zusammenhängendes, hinzukam. Rangel wollte ja die Ranch verlassen, vermutlich aus Verachtung für die aus Feigheit unterlassene Hilfeleistung Montoyas für seinen Sohn. Das wusste Montoya und er musste damit rechnen, dass das zu Gerede führen und vielleicht jemand erraten würde, dass er bei der Rettung des Sohnes nicht die beste Figur gemacht hat.
Der angebliche Versuch, den Stier zu töten, konnte für Rangel durchaus plausibel sein, er musste nur annehmen, dass Montoya die Scharte auswetzen und dem Stier noch einmal gegenüber treten wollte, diesmal ohne vor Angst zu erstarren. Er mochte durchaus zweifeln, dass das gelingen würde, was Lebensgefahr für Montoya bedeutet hätte, deshalb kam er ja wohl doch zur Unterstützung, was Montoya richtig eingeschätzte. Andererseits ist ja Erstarren ein durchaus sinnvolles Verhalten, da es in den meisten Fällen den Stier vom Angriff abhalten wird, so dass Rangel nicht hätte helfen müssen, wenn er angenommen hätte, dass Montoya wieder wie vorher reagiert. Jedenfalls hatte Rangel wenig Veranlassung zu denken, dass es eigentlich um ihn ging, nicht um den Stier.
Die häufig hier erwähnte Skepsis, dass Columbo ja den Mord (wieder mal) nicht bewiesen hätte, scheint mir nicht angebracht (auch wenn sie formal richtig ist, aber bei stark psychologiezentrierten Fällen Columbos kommt das öfter vor). Es gab genug Indizien, dass das Alternativszenario, nämlich ein Versuch Rangels, den Stier zu töten, nicht möglich war (insbesondere auch das Wind-Wasser-Problem, das Columbo am Schluss erläutert). Der einzige, der außer Rangel anwesend sein konnte, war Montoya. Also konnte auch nur er der Mörder sein, alles, was für einen überzeugenden Indizienbeweis fehlte, war das Motiv. Und das zeigte sich durch die heraufbeschworene "Gegenüberstellung" mit dem Stier ganz klar. Außerdem war Montoyas Ehre wegen der vielen Zeugen endgültig dahin und er hätte sie auch durch Leugnen nicht wiederherstellen können. Also gesteht er durch Übergabe von Cape und Degen an Columbo, dessen Fähigkeit, ihn zu durchschauen und deshalb zu verstehen er damit anerkennt.
Dass der Mord diesmal nicht so raffiniert inszeniert ist wie in manchen anderen Fällen, ist eigentlich auch plausibel. Der Mörder rechnet ja nur mit der mexikanischen Polizei und nicht mit dem Auftauchen eines superpeniblen Gringos. Ohne den Autounfall Columbos wäre das Ganze doch problemlos als Unfall durchgegangen!
Zumindest für den zweiten Mord dürften die Gesetze der USA anwendbar sein, wenn der Mörder auf seine Immunität verzichtet, denn der geschah nicht auf dem Boden der "Botschaft". Und vielleicht sind die rechtlichen Grundlagen in den USA auch etwas anders als in Deutschland, wo unter Umständen nach den Gesetzen eines fremden Landes geurteilt werden müsste. (Allerdings in einem solchen Fall wahrscheinlich nur bei der Frage der Strafbarkeit, die auch in Suari bei Mord gegeben wäre. Das Strafmaß würde dann wohl nach deutschem Recht gestaltet werden, denn eine Todesstrafe könnte ein deutsches Gericht auch dann nicht aussprechen, wenn sie nach suarischem Recht vorgesehen wäre.)
Was mir nicht klar ist: wann und wie konnte Columbo sich mit dem König unter Umgehung seines lokalen Sekretärs absprechen? Er müsste ja dann nochmal unbemerkt in die Botschaft gelangt sein. Oder sollte er telefoniert haben? Auch da dürfte er nicht direkt durchkommen, sondern müsste über den Sekretär gehen (oder einen anderen).
Eine wie ich finde „einzigartige“ Folge, aber aus meiner Sicht nicht im positiven. Die Folge ist gut, gar keine Frage, aber ich finde es sehr traurig, dass ihr Mann sie nur schützen wollte und es so lieb und gut mit ihr gemeint hat und dann passt das. Das meine ich mit einzigartig. Die Folge kapselt sich von allen anderen ab. Ich finde die Bewertung gut. Ja. Aber so so traurig. Der alte Mann, der nur das beste wollte, tut mir so leid. Auch wenn es nur ein Film ist.
Es wird in der Folge gar nicht gesagt, dass Nadja nicht in den Pool gesprungen ist, und dass er zu weit weg ist, ist auch nicht offensichtlich. Aus so großer Höhe sollte es kein Problem sein, weit genug zu springen, um den Pool zu "treffen". Der Punkt ist einfach, dass der Pool nicht tief genug ist. Es sieht so aus, als wäre das Wasser nirgends mehr als anderthalb Meter tief. Da reicht die Sprunghöhe ohne weiteres aus, auf den Boden des Pools aufzuschlagen. (Wer schon mal vom 10-Meter-Brett gesprungen ist, weiß, dass man tiefer als zwei Meter ins Wasser eintaucht.) Collier konnte ziemlich sicher sein, dass Nadja, wenn sie überhaupt springt, den Sprung nicht überlebt. Ihr Schrei ist wohl so gedacht, dass sie im Moment des Absprungs aus der Hypnose erwacht. Den Sprung selbst zu filmen, wäre wohl zu aufwändig gewesen.