|
Eine von Winzigkeiten abgesehen sehr gute Folge. Columbo wird maximal herausgefordert von einem Täter, der als gerissener Strafverteidiger alle Tricks kennt und bei dem Versuch, einen Mord als Selbstmord zu tarnen, darum auch schlauer vorgeht als die Täter in älteren, vergleichbaren Folgen (sogar dem Einwand in einer vorherigen Folge, dass keine Schmauchspuren auf der Hand des Opfers seien, wird Rechnung getragen!). Dass schon zu Beginn herauskommt, dass es doch einen Fehler gab, ist erstaunlicherweise geschickt: Zum einen wirkt Columbos Verdacht und sein darauf folgendes Ermitteln nicht konstruiert, zum anderen können wir empathischer mit Columbo mitfiebern, wie er es anstellen wird, zum Dritten schließlich wird es ihm und uns umgekehrt nicht zu leicht, da mal wieder die Beweise fehlen. Dass der finale Beweis dann doch ein wenig überraschend kommt, kann das Vergnügen nur ganz unwesentlich mindern, zumal auch dieser mit etwas zu tun hat, was schon am Anfang vorkommt, dort aber als eine von Columbos üblichen Schrullen abgetan wird (Käse!). Ein wenig schade nur, dass dadurch ein anderes Element liegengelassen wird: Wie lautete eigentlich der zweite Witz, den das Opfer seiner Gattin faxen wollte, wo doch der uns bekannte erste etwas unwahrscheinlich (aber keinesfalls ausgeschlossen) erscheinen lässt, dass der Absender sich hiernach die Kugel gibt? War es einfach nur ein Witz oder ein verräterischer Hinweis? Hier baut der Film eine Erwartungshaltung auf, die er nicht einlöst. Für ihn spricht, dass er das natürlich ganz genau weiß. Damit ist er uns, wie Columbo dem Täter, um einen Schritt voraus. 8 von 9. Mit Columbo-Veteran Patrick McGoohan als Mörder-Darsteller und Regisseur. Und mit jeder Menge guter Dialoge, die uns wiederum verschiedene Facetten von Columbos Wesen vor Augen führen, beispielsweise wenn er sich das damals neuartige Verschicken eines Faxes erläutern lässt und vielleicht auch manche von uns sich noch nie Gedanken darüber gemacht haben, dass das so heißt, weil der Empfänger natürlich nicht den Originalbrief, sondern nur ein Faksimlie erhält. |